WIHW2016 - Haus der Religion in Stuttgart

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HDRIS-Aktuell

World Interfaith Harmony Week 2016

Interreligiöse Kooperation für menschliche Weiterentwicklung


Stuttgart - 6. Februar 2016

Wir trafen uns diesmal in der schönen Ersten Kirche  Christi, Wissenschaftler in Stuttgart. Sehr herzlich wurden wir empfangen in dem hellen großen einladenden Saal wo sich hochmotivierte Menschen aus über 12 Nationen und Glaubensrichtungen versammelten um erneut ein Zeichen zu setzen für mehr Frieden und Harmonie untereinander.

Zur Einstimmung erfüllte wunderschöne Orgelmusik den Saal und die Herzen so dass wir uns mit viel Gefühl auf die Friedensgebete und Zeremonien vorbereiten konnten.

Zuerst wurden wir begrüßt durch die Vorsitzende des Vorstands der Ersten Kirche Christi, Wissenschaftler, Frau Heidrun Leverentz und dannach sang für uns Frau Rosina Ragg ein sehr bewegendes Lied und die Atmosphäre wurde immer rührender.

Es folgte die Ansprache von Lutz Leverentz, stellvertretender Vorsitzender des Hauses der Religion in Stuttgart
In seiner Ansprache berührte Herr Lutz Leverentz die wichtigsten Fragen unserer Zeit, hier ein Auszug:



Liebe Teilnehmer an der weltweiten Woche interreligiöser Harmonie.

Am 23. September 2010 schlug König Abdullah II von Jordanien der UNO die World Interfaith Harmony Week vor mit der Begründung:

Es ist unverzichtbar, dass wir den Kräften der Spaltung widerstehen, die besonders unter Menschen verschiedener Religionen Missverständnisse und Misstrauen verbreiten. Tatsache ist, dass die Menschheit überall verbunden ist, nicht nur durch gegenseitige Interessen, sondern durch die gemeinsamen Gebote Gott und den Nächsten, Gott und das Gute zu lieben.

Wir fragen uns: Warum sind die Kräfte der Spaltung so groß, warum gibt es Missverständnisse und Misstrauen? Warum gibt es die schrecklichen Ereignisse der letzten Tage, Wochen und Monate? Und ist eine interreligiöse Woche eine Antwort auf Attentate und Kriege, kann sie helfen? Geht es denn bei den Auseinandersetzungen nicht mehr um die Verteilung des Wohlstands und der Macht, statt um religiöse Fragen?

Ich möchte sogar behaupten, solange es Menschen gibt, die ihre Zuflucht im Hass suchen, haben wir alle noch nicht genug geliebt. Es gibt nur diese Möglichkeit aus dem 1. Johannes, von der uns Frau Ragg singen wird.
Das Gedicht ist wieder von Christian Fürchtegott Gellert und die Musik von Ludwig van Beethoven.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           

1. So jemand spricht: Ich liebe Gott,
und hasst doch seine Brüder,
der treibt mit Gottes Wahrheit Spott
und reißt sie ganz danieder.
Gott ist die Lieb und will, dass ich
den Nächsten liebe gleich als mich.

2. Wer dieser Erde Güter hat
und sieht die Brüder leiden
und macht die Hungrigen nicht satt,
will Dürftige nicht kleiden,
ist untreu seiner ersten Pflicht
und hat die Liebe Gottes nicht.

3. Wer seines Nächsten Ehre schmäht
und gern sie schmähen höret,
sich freut, wenn sich sein Feind vergeht,
und nichts zum Besten kehret,
nicht dem Verleumder widerspricht,
der liebt auch seinen Bruder nicht.

4. Wir haben einen Gott und Herrn,
sind eines Leibes Glieder;
drum diene deinem Nächsten gern,
denn wir sind alle Brüder.
Gott schuf die Welt nicht bloß für mich,
mein Nächster ist sein Kind wie ich.


Mary Baker Eddy schreibt:
Wir sollten gründlich verstehen, dass alle Menschen ein GEMÜT , einen GOTT  und Vater, ein LEBEN , eine WAHRHEIT  und eine LIEBE  haben. In dem Verhältnis, wie diese Tatsache sichtbar wird, wird die Menschheit vollkommen werden, der Krieg wird aufhören und die wahre Brüderlichkeit des Menschen wird begründet
(vollständige Ansprache)



Nach einem weiteren Lied von Frau Rosina Ragg hatten wir die Ehre eine Ansprache von Herrn Hakan vom Miehr-Sufi-Orden zu hören.

Hier ein Auszug:

LIEBE

Liebe Brüder und Schwestern,

ich danke unserem Herrn, dass es Euch gibt. Ein Zusammensein im Herzen, Hand in Hand. Wir sind hier um die Glückseligkeit zu leben. Wir lieben Euch sehr. Das wisst Ihr auch. Ist nicht alles sehr schön - oder kommt es uns nur so vor - also Euch und uns ?

Vergessen wir nicht, dass wir immer glücklich sein können. Egal wie die die äußeren Umstände sind. Egal was die äußeren Umstände uns erleben lassen, die Glückseligkeit ist ein anderes Thema. Vergessen wir nicht, dass Allah, Gott, uns sehr liebt. Der Vergleich Allahs Liebe zu unserer ist, wie der Vergleich des Mount Everest zum Menschen. Allah liebt uns tausendfach, zehntausendfach mehr, als wir Allah. Beginnen wir Allah doppelt so stark zu lieben, liebt er uns nicht mehr tausendfach, sondern zweitausendfach.

Wenn Allah, Gott, nicht Teil unseres Lebens ist, können wir niemals glücklich sein. Gleich mit was wir uns beschäftigen im irdischen Leben, wir können nicht glücklich sein. Denn befriedigt zu werden bedeutet nicht glücklich zu sein.

Wir, liebe Brüder und Schwestern, werden glückselig durch die Liebe Allahs, Gottes.

Was ist das Geheimnis zur Glückseligkeit?
Ein Wunsch! Euer einzelner Wunsch: Gott zu erreichen. Beten wir zu Gott, dass wir ihn erreichen möchten, dass wir uns zu Ihm bekehren möchten. Das wir zu Lebzeiten unseren Geist zu Gott führen möchten. Falls wir das vom Herzen sagen können, garantiert uns Gott die erste Stufe des Himmelreiches, des Paradieses. Allah sagt, ich habe dem Menschen von meinem Geiste eingehaucht, eingeflößt. Und der Geist muß zu Lebzeiten zu Allah zurückgeführt werden. Allein im Koran wird es uns 12 mal zum Gebot gemacht. Den Wunsch zu äußern, den Geist zu seinem Besitzer zu bekehren.
Allah, Gott erwartet uns! Das wir den uns anvertrauten Geist zu unserem Schöpfer bekehren.

Für andere da sein
Immer wenn wir nicht für uns selber, sondern für andere Leben, dann lässt Er uns nie allein! Dann leben wir die Glückseligkeit in allen ihren Dimensionen. Wenn wir mit allem uns Gegebenen anderen dienen. Wenn wir uns um die Probleme der Anderen kümmern, wenn wir das Wissen Gottes anderen Menschen lehren. An dem Zeitpunkt, wenn die Bosheiten, der Hass, die Rachsucht der anderen Menschen keinerlei Einfluß mehr haben kann. An dem Tag, an dem wir in einer bunten Welt voller Glückseligkeiten sein werden.

Wie sehr liebe ich Gott, fragen wir uns. Der Preis der Liebe ist Aufopferung. Das Maß für die Aufopferung ist das Zikir- die Gotteslobpreisung. So sehr wir Gott lobpreisen, so sehr lieben wir Gott. Die gesamte restliche Zeit verwenden wir nur für uns selber. Liebt Allah, Gott. Je mehr Ihr Gott liebt, werdet Ihr die Menschen lieben. Je mehr Ihr die Menschen liebt, werdet Ihr Gott lieben. Zwei Liebeskreise, die uns immer mehr in die Höhe ziehen. Vergessen wir nicht, dass die Menschen um uns herum unser Spiegelbild sind. Werdet ihr geliebt? Das ist der Beweis dafür, dass ihr liebt! Werden wir nicht geliebt, dann müssen wir wissen, dass wir auch nicht lieben.

Auf der einen Seite des Spiegels sind wir. Das was wir mit unserer Zunge, unserem Gesichtsausdruck und unserer Hand machen, wird uns im selben Maße ereilen. Aber wenn wir jemand anderem etwas Gutes tun, werden wir das Zweifache an Glückseligkeit zurück erhalten.
Wir, die wir Kapitän unseres eigenen Schiffes sind, solange wir unsere Fahrtrichtung nicht zu Allah steuern, solange können wir die Glückseligkeit nicht erreichen. Und alle Beschreibungen und Erklärungen sind dann umsonst. Wir können sie dann nicht leben.

Beginnen wir für Allah, für Gott zu leben, also für andere Menschen zu leben.
Text aus der Rede von Imam Iskender Ali Mihr
(vollständige Ansprache)

Es folgten Gebete der Vertreter verschiedener Religionen und Glaubensrichtungen begleitet an der Orgel von Herrn Pirmin Ragg. Nach dem Gebet wurde eine Kerze angezündet und in eine Schale mit Wasser gegeben, als Symbol unseres Wunsches als vereinte Religionen unser Licht zu vereinen und unsere Kräfte für Frieden harmonisch zu bündeln.

Licht steht u.A. für die Wahrheit, die für alle gleichermaßen da ist; Licht und Feuer transformieren und haben höchste Schwingungen. Das Wasser steht für den Ozean der Wahrheit in dem alle Flüsse münden. Wasser reinigt, ist fließende Liebe, steht für Wachstum und Hingabe. In diesem Sinne eröffnete Herr Hubert Arnoldi, Vorsitzender vom Haus der Religion in Stuttgart e.V. die Zeremonie, bei der folgende Religionsvertreter harmonisch und vereint und einander ergänzend von Herzen Ihre Gebete vortrugen:  Mihr Foundation, Sufi Islam: Herr Hakan, Katholische Kirche: Frau Dr. Vera Antons,  Brahma Kumaris: Frau Anja, Islamischer Bund: Herr Samir El Midani, Sientology-Kirche: Dr. Manfred Schick, Shinto Buddismus: Frau Yoshiko Arnoldi Ito, Bahaih Gemeinde: Herr Novodny, Erste Kirche  Christi, Wissenschaftler: Frau Ruocco, Katholische Kirche: Frau Margarete Belomo, Vereinigungskirche: Herr Hubert Arnoldi, Gemeinde der Freunde Hans Georg Weidner: Frau Rusitzka.

Mit einem abschließenden Familienfoto, untermalt mit Orgelmusik vom Feinsten ging diese besondere Veranstaltung ihrem Ende entgegen und wir tauschten uns noch lange bei Kaffe und Kuchen aus,  sehr familiär von Herz zu Herz.



Vielen Dank an alle Teilnehmer, und fleißigen Helfer hinter den Kulissen, und auch an die Leute die gerne gekommen wären aber wegen Terminüberschneidung verhindert waren aber in Gedanken dabei waren. Nächstes Mal, so Gott will, treffen wir uns wieder in einer wunderschönen Moschee, denn im Haus unseres Vaters sind viele Wohnungen !


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Bericht: Hubert Arnoldi


 
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